NACHHALTIGE WIRKUNG
Empathie-Ausbildung bei gleichzeitiger Schaffung von
Chancengleichheit und -gerechtigkeit für Kinder und Studierende
Forschung
Das Konzept des Sportpatenprojektes und Seminars basiert auf internationalen Forschungsergebnissen, welche die Wichtigkeit der einzelnen Bausteine des Projektes untermauern. Die Forschung wird während des Seminares an der Hochschule thematisiert und eng mit der Praxis verknüpft. Somit kann unser Handeln durch die Theorie geleitet und unterstützt werden.
Gleichzeitig kann sich das Projekt durch weiterführende Forschungen, die im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten im Fachbereich Sportpsychologie durchgeführt werden, entwickeln und erweitern. Die vom Arbeitsbereich Sportpsychologie begleiteten Arbeiten konnten bisher aufweisen, dass das Selbstwertgefühl der teilnehmenden Sportpatenkinder signifikant durch das Projekt gesteigert werden konnte und die Studierenden sich in ihrer Empathie und sozialen Kompetenz weiterentwickelt haben.
“Es ist ein Projekt & Seminar für die Praxis, welches wissenschaftlich unterfüttert ist.”
(Dr. Bernd Strauß, Sportpsychologie, 2022)
WIN – WIN für alle Seiten
Das Sportpatenprojekt hat zwei große Entwicklungsziele: Chancengleichheit für Kinder zu schaffen und die Empathiefähigkeit von Studierenden zu stärken.
Somit ist das Projekt eine Win-Win Situation auf mehreren Seiten. Die Kinder werden in ihrem Selbstwertgefühl, ihrer Selbstwirksamkeit, Motivation und sportlichen Aktivität gestärkt. Die Sportpaten erleben praxisnahes Lernen und werden in ihrer Empathie, pädagogischen Handlungsfähigkeit und globalen Kompetenz ausgebildet. Gleichzeitig werden Schulen und Lehrkräfte unterstützt, da die Sportpatenkinder durch ihr gesteigertes Selbstwertgefühl positiver auftreten.
Sportpaten (Studierende)
Die Studierenden werden in ihren empathischen, globalen und sozialen Kompetenzen ausgebildet und gestärkt, sie schärfen ihren Blick für die Ungleichheit von Bildungsvoraussetzungen und bekommen ein Instrumentarium an die Hand, etwas dagegen zu tun. Die Zusammenarbeit mit den Sportpatenkindern, den Eltern und der Schule hilft den Studierenden unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen, die im Hörsaal schwer vermittelt werden können.
Durch diese praktischen Erfahrungen gekoppelt mit psychologischen Entwicklungs- und Lerntheorien, werden die Studierenden im Rahmen von interdisziplinären Seminaren und Reflexionssitzungen an der Universität in ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung sensibilisiert. Durch die stetige Analyse eigener Stärken, Möglichkeiten, Schwächen und Ängste (Weiterentwicklung SWOT-Modell auf die Persönlichkeitsebene) können die Studierenden ein Wachstum in der eigenen Persönlichkeit erfahren und ihre Selbstständigkeit und -Organisation steigern.
Sportpatenkinder
Die Sportpatenkinder erleben über die kooperativen und selbstbestimmte sportlichen Aktivitäten Anerkennung, Motivation und Freude und entwickeln so ein positiveres Selbstbild (Selbstkonzept). Die Sportpaten nehmen die Kinder an die Hand und führen sie zu einem aktiven und freudigen Bewegungsverhalten, was als Ressource für ihre weitere Entwicklung dient und den negativen Gesundheitsentwicklungen entgegenwirkt. Die Kinder erleben sich als kompetent und selbstwirksam in ihrem handelnden und selbständigen Tun. Es eröffnet ihnen autonome und selbstbestimmte Entscheidungen sowie soziale Eingebundenheit.
Insgesamt gestärkte Kinder & Sportpaten
Mit Sportpaten nachhaltige Entwicklungsziele fördern
Mit dem Sportpatenkonzept zielen wir ebenfalls auf die Erreichung verschiedener nachhaltiger Entwicklungsziele der Vereinten Nation ab. Die politisch vereinbarten Ziele dienen der weltweiten Sicherung von nachhaltiger Entwicklung auf sozialer, ökonomischer und ökologischer Ebene.
Nachweislich unterstützen wir folgende Ziele:
3 – Gesundheit und Wohlergehen
Durch das Mentoring-Programm führen wir Kinder und Jugendliche an einen Alltag mit körperlich- sportlicher Aktivität heran. Sei es Inlinerfahren, Fußballspielen oder ein Spaziergang zum Spielplatz – die Sportpaten aktivieren die Kinder und Jugendlichen zu einem bewegungsreichen Nachmittag. Auch das Absolvieren von Schulwegen oder anderen Strecken mit dem Fahrrad oder Roller sind Ziel einiger Sportpatenschaften. Bewegung und frische Luft werden in den Alltag integriert, denn wissenschaftlich wurde bereits nachgewiesen, dass körperlich-sportliche Aktivität nicht nur die körperliche Fitness stärkt, sondern weitergehend zu einem positiveren Selbstkonzept führt.
4 – Hochwertige Bildung
Die 1zu1-Betreuung im Sportpatenprojekt ermöglicht dem Kind und Jugendlichen, Bildung zu erhalten, die auf individuelle Fähigkeiten und Bedürfnisse abgestimmt ist. Durch die wöchentlichen Seminarsitzungen werden die Sportpaten ausgebildet und für die Unterschiedlichkeiten der Sportpaten-Kinder und -Jugendlichen sensibilisiert. Diese Ausbildung unterstützt die Sportpaten als Role-Model zu agieren und an den Stärken der Kinder und Jugendlichen anzusetzen.
10 – Weniger Ungleichheiten
Jedes Kind sollte in seinem Leben das Recht auf Chancengleichheit haben. Viele Kinder haben jedoch nicht die gleichen Chancen wie andere, beispielsweise aufgrund familiärer, politischer, kultureller oder ökologischer Gegebenheiten. Durch das Projekt werden die Kinder und Jugendlichen von ihrem Sportpaten an die Hand genommen, damit sie Zugehörigkeit, Mitwirkung und Anerkennung erleben. Durch diese individuelle Beziehung werden sie gestärkt und wir können gemeinsam dem Ziel der Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendliche ein Stück näher kommen.
13 – Maßnahmen zum Klimaschutz
Sportpaten setzt sich für den Klimaschutz ein!
Durch den Sportpaten lernen die Kinder Fahrradfahren als Bewegung in den Alltag zu integrieren – ob zur Schule, Spielplatz, mit den Freunden. Es wird sichergestellt, dass jedes Kind ein verkehrsicheres Fahrrad hat und auch auch verkehrsicher fahren kann. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass, wenn Kinder und Jugendliche Fahrradfahren als natürliches Fortbewegungsmittel nutzen, dieses auch im Erwachsenalter fortführen und so frühzeitig aktiv zum Klimaschutz beitragen!
16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Insitutionen
Das Projekt möchte nicht nur die Sportpaten für Chancenungleichheiten sensibilisieren, sondern auch die Sportpatenkinder. Die Sportpatenkinder werden von Studierenden an die Hand genommen und die Stärke, die sie dadurch entwickeln, sollen sie weitertragen. Deshalb setzen sich die Kinder jedes Jahr gemeinsam mit ihren Sportpaten für andere Kinder ein. Im Rahmen einer Spendenaktion sammeln die Sportpatenteams Gelder ein, die wiederum anderen Kindern zum Beispiel Kindern in Kriegsgebieten oder den Rohingyas zu Gute kommen. Die Art der Spendensammelaktion kann individuell gestaltet werden (Sponsorenlauf, Kuchenverkauf, Pfand sammeln etc.). Sportpatenkinder machen sich stark für andere Kinder auf der ganzen Welt!
17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Ganz nach dem Motto “If you want to go fast, go alone. If you want to go far, go together.” (African proverb) kooperiert das Sportpatenprojekt mit der Universität, Schulen und unterschiedlichen Unternehmen. Nur durch die Beteiligung aller Projektpartner können Studierende ausgebildet, Sportpaten-Kinder und -Jugendliche betreut und körperlich-sportliche Aktivitäten durchgeführt werden. Das bestehende und immer wachsende Netzwerk hilft, das Sportpatenprojekt auszubauen, um noch mehr Kindern und Jugendlichen einen Sportpaten zu ermöglichen und unsere Entwicklungsziele zu erreichen.